Ausgehend von den geopolitischen Rahmenbedingungen befasst sich der Vortrag mit den langfristigen Zielsetzungen der chinesischen Innenpolitik („Entwicklungsvision 2050“) sowie den innenpolitischen Problemfeldern.
Er geht auf die Logik staatlichen Handelns ein.
Zentrale und lokale Ebene bilden dabei keineswegs eine homogene Einheit, sondern zeichnen sich durch Fragmentierung und individuelle Modellbildung aus, was an konkreten Beispielen verdeutlicht wird.
In seinem Vortrag versucht Prof. Heberer die staatliche Handlungslogik von innen her zu erklären und vermittelt auf der Basis seiner eigenen langjährigen Forschung in China ein Tiefenverständnis von dem Land und seiner Gesellschaft.
Am Ende kommt er im Rahmen eines aktuellen Projektes auf das Beziehungsgefüge zwischen NRW und China zu sprechen.
Dr. Thomas Heberer ist Seniorprofessor für Politik und Gesellschaft Chinas an der Universität Duisburg-Essen. Er befasst sich seit Ende der 1960er Jahre mit China, hat 1975 erstmals das Land besucht. Von 1977-81 war er als Lektor und Übersetzer an einem chinesischen Verlag tätig und wurde so Zeitzeuge des Öffnungs- und Reformprozesses, der nach 1978 einsetzte.
Seit 1981 führte er auf nahezu jährlicher Basis Feldforschung in unterschiedlichen Regionen Chinas und zu verschiedensten Themenfeldern durch.
Heberer gilt als einer der besten und renommiertesten China-Kenner Deutschlands.